Besuch der Fregatte SACHSEN
Besuch der Fregatte SACHSEN - F219 vom 21.03. – 23.03.2022
Auf persönliche Einladung von Fregattenkapitän P. Vögtle gingen am 21.03.2022 zwei Mitglieder (Claudia M. und Sven B.) sowie ein Gast der Carl Rudolph Bromme Gesellschaft Leipzig an Bord der Fregatte SACHSEN - F219.
Drei Tage durften wir die Besatzung und ihren Kapitän auf einer Übungsfahrt in der Nordsee begleiten.
Montagmorgen wurden wir am ATLANTIC Hotel Wilhelmshaven (WHV) abgeholt und zum Anlegeplatz der Fregatte gebracht. Mit ihren imposanten 143 m Länge ist das Schiff schon ein imposanter Anblick.
Nach der ersten Begrüßung an Bord und einem glücklicherweise negativen Covid-Test, lernten wir die weiteren fünf Gäste kennen.
Nach Bezug unserer Kammern, sammelten wir uns alle zur eingehenden Sicherheitsunterweisung im Backbordhangar und zur Entgegennahme unserer Schwimmwesten.
Sven B. kam die Aufgabe zuteil, im Notfall die Vollständigkeit der zivilen Gäste festzustellen und per Telefon an die Brücke zu melden.
Das heißt, sobald ein Alarm ertönt, gilt es die Vollständigkeit der Mannschaft (inkl. der Gäste) festzustellen. Man hat sich, egal wo man sich im Schiff befindet, schnellstmöglich am Sammelplatz einzufinden.
Diese wichtige Übung wurde in den nächsten Tagen mehrfach durchgeführt. Ich kann nur sagen, man wächst mit seinen Herausforderungen (Anm. des Verfassers).
Bei den Notfallübungen mit Schwerverletzen, zur Feuerbekämpfung und Mann-über-Bord durften wir als Beobachter dabei sein und konnten gleichzeitig eine Menge lernen.
Ein Highlight war die Bordlandung des Hubschraubers Sea Lynx. Hier wurde u. a. geübt, wie der Hubschrauber nach der Landung zu sichern ist. Neben der Kapitän Vögtle hieß uns alle herzlich Willkommen und versprach uns drei interessante Tage. Damit verbunden war die freundliche Einladung sich das Schiff und insbesondere die einzelnen Bereiche anzusehen. Dies ermöglichte auch einen regen Austausch mit der Besatzung.
Mit Auslaufen der Fregatte aus WHV in die Nordsee gewannen wir schon den ersten Eindruck, wie die einzelnen Abläufe ineinandergreifen. Die gesamte Mannschaft ist eingespielt und alles funktioniert wie ein Schweizer Uhrwerk.
Auf der Brücke erhielten wir Einblicke in die Aufgaben des Kommandanten, des Wachoffiziers sowie der Brückenmannschaft. Faszinierend ist es insbesondere nachts, wenn es dunkel auf der Brücke ist und nur die Instrumente und Anlagen gedimmt leuchten.
Das Zielschießen mit dem Marineleichtgeschütz (MLG) 27mm auf Ziele zu Wasser und in der Luft wie auch die MASS-Übung waren sehr eindrucksvoll.
Bei den Notfallübungen mit Schwerverletzen, zur Feuerbekämpfung und Mann-über-Bord durften wir als Beobachter dabei sein und konnten gleichzeitig eine Menge lernen.
Zwischendrin gab es immer wieder die Möglichkeit das Erlebte zu „verdauen“. Zum einen in der Offiziersmesse zu den Essenszeiten, zum anderen konnte man auch mal in der Nock oder auf dem Hangar Deck etwas zur Ruhe kommen und die fantastische Aussicht auf die Nordsee genießen.
Anschließend ging es aber auch schon weiter. Rein in die Überlebensanzüge, Schwimmweste an, Helm auf und ab in die „Speed boote“ (Boomeranger). In einer rasanten Fahrt wurden wir nach Helgoland gebracht und hatten dort die Gelegenheit einer kleinen Erkundungstour mit abschließendem Kaltgetränk.
Nach der Rückkehr lud der Kommandant die Gäste zum Abendessen ein. Der Küchenchef hat für diesen Anlass herrliches Fingerfood und Kleinigkeiten gezaubert, bei denen wir einen ereignisreichen Tag in der Kommandantenkammer ausklingen ließen.
Der Tag war für einige von uns allerdings noch nicht ganz zu Ende. So nahmen wir an einer Übung des Maschinenraums bzw. Leitstandes teil. Hierbei konnten wir im Leitstand des Schiffes verfolgen, wie bei einer Blockade der Antriebswelle vorgegangen wird und die Betriebsbereitschaft des Antriebs wieder hergestellt wurde.
Wir nutzten die Gelegenheit in den Tagen uns verschiedene Bereiche anzusehen. So statteten wir der Kombüse und der Bäckerei einen Besuch ab.
Gemäß der Soldatenweisheit „Ohne mampf kein Kampf“ wird in der SACHSEN-Kombüse mit frischen Zutaten und abwechslungsreich gekocht. Davon konnten wir uns 3 x täglich überzeugen.
Wir waren froh, den Bäcker des Schiffs spätabends anzutreffen. Er schilderte uns seinen Tag, der beginnt, wenn andere in die Kojen gehen. Durch den Einsatz der Kombüse und der Bäckerei ist es bei den ständigen Wachwechseln gewährleistet, dass jeder verpflegt wird. Dies kann auch schon einmal zu später Stunde geschehen. Wir haben gelernt, dass dies der sogenannte „Mittelwächter“ ist. Die Verpflegung auf der Fregatte war hervorragend; die Brötchen am nächsten Tag waren sehr gut.
Unsere Erkundungstour führte uns weiter in den Sanitätsbereich. Hier gab uns der Sanitätsoffizier (Schiffsarzt) einen umfassenden Einblick in seinen Bereich, welcher vollumfänglich ausgestattet ist und im Notfall u. a. als OP fungieren kann. Regelmäßig werden Notfallübungen durchgeführt, um eine gewisse Routine im Umgang mit Notfällen und Verletzten zu erlangen.
Wer Motoren und Maschinen faszinierend findet, ist von den Maschinenräumen der Fregatte begeistert. Zwei Dieselmotoren und eine Gasturbine, mit einer Gesamtleistung von 38.300 kW (ca. 52.100 PS), bringen dieses Schiff auf Touren (29 kn [54 km/h]). Bei der Besichtigung konnten wir uns die blankgeputzten Maschinen genau ansehen. Der uns begleitende Unteroffizier beantwortete geduldig unsere Fragen. Höhepunkt dieser Tour war die Reinigung der Gasturbine.
Der Besuch der SACHEN neigte sich schließlich dem Ende zu. Auf Einladung des Kommandanten trafen sich die Gäste sowie einige der Offiziere in der O-Messe. Hier überreichte uns Kapitän Vögtle eine Urkunde zur Erinnerung an die Fahrt auf der Fregatte SACHEN. Gemeinsam sind wir 522,3 Seemeilen gefahren.
Während des Einlaufens in Wilhelmshaven konnte man die Tage Revue passieren lassen. Der Kapitän hat nicht zu viel versprochen. Die Eindrücke sind mannigfaltig und nachhaltig.
Unser Dank für diesen eindrucksvollen Besuch gebührt dem Kommandanten P. Vögtle und seiner Besatzung der, der Fregatte SACHSEN.
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